00:00:02: Der will nicht nur spielen.
00:00:03: Der Hunde-Podcast mit
00:00:05: Sarah Novak
00:00:06: und Mike Kleis.
00:00:13: Da kommt gerade jemand rein.
00:00:15: Vielleicht hört es im Hintergrund so einen Kratzen.
00:00:26: Weißt du es?
00:00:26: Ich weiß nicht, ob man es hört.
00:00:27: Das ist ein Brösel, der gerade neben mir liegt und seinen Frust, weil er jetzt gerade einfach nichts los ist, an einem Karton auslässt.
00:00:36: Auslässt.
00:00:37: Wo ist dein Lenker?
00:00:38: Wo wir jetzt mit dem Thema Hundertraining werden?
00:00:40: Meine Güte.
00:00:41: Ist ja nicht so schlimm, es ist ja nur ein Grattung.
00:00:43: Soll er doch frustriert sein, wenn er da so einen Weg findet.
00:00:47: Ja, aber hat er zerlegt den auch?
00:00:51: Nur der Cod of Decorum, der würde ihn wahrscheinlich auch weit, also wenn er mehr Beißkraft hätte, aber da hätte ich noch die Welpenzähnchen.
00:00:58: Dann würde der den wahrscheinlich auch noch mehr zerlegen, aber ich denke mir ja immer, Prost muss ja auch irgendwo hin.
00:01:04: Das stimmt.
00:01:05: Und wenn es kein Schuh ist oder kein Kinderspielzeug oder... Eskalieren auf meinem Sofa, dann kann er von mir aus auch ein Karton zerlegen.
00:01:14: Das ist ja nicht so wild.
00:01:16: Ja, bei mir ist es so, wenn ich Podcast aufnehme mit hier, dann, wie man hört, dann kommen Pelle und Bella.
00:01:24: Ich nenn sie jetzt einfach nur noch ... Pella.
00:01:26: Pella.
00:01:27: Hast du schon mal gesagt, so cool.
00:01:30: Pella kommen dann auch immer mit und wollen mal ein bisschen mit Podcasten.
00:01:37: Meine Hunde und ich gegen den Rest der Welt.
00:01:40: Ja, da wären wir bei unserem Thema.
00:01:43: Das sind wir bei unserem Thema.
00:01:45: Fast ist, wenn man im Grunde genommen sehr viel Zeit die meiste Zeit mit dem Hund verbringt und der Hund mit einem und sich der Hund so angewöhnt hat.
00:01:57: Bella, was ist los?
00:01:58: Hey, warte mal, wie ist hier irgendwie?
00:02:03: Du kannst ... Sie hat was zu fressen gefunden.
00:02:05: Guck mal, es lag irgendwie unter mir.
00:02:08: Ich war irritiert.
00:02:08: Entschuldigung.
00:02:09: Alles gut.
00:02:10: Also, wenn der Hund quasi auf allen fixiert ist, so fixiert ist, dass es schwierig wird, ihn auch mal alleine zu lassen oder auch mal wegzugeben oder keine Ahnung.
00:02:22: Also, es gibt den Menschen, die einfach wahnsinnig viel Zeit aus total unterschiedlichen Gründen mit dem Hund verbringen.
00:02:29: Und das kann auch manchmal echt ein Problem werden.
00:02:32: Und darüber wollen wir heute sprechen.
00:02:34: Genau,
00:02:35: Rebecca hat uns geschrieben bzw.
00:02:40: eine Nachricht aufgesprochen und hat einfach gesagt, wie sieht das eigentlich aus, wenn du immer alleine mit dem Hund bist.
00:02:47: Möglicherweise, weil du auch allein stehen bist oder vielleicht auch allein verantwortlich bist für den Hund, wird ja diverse Situationen geben, in denen das so ist und man sich so aufeinander fixiert, dass man eigentlich gar nicht wirklich weiß, was ist denn, wenn ich mal irgendwie weiß ich nicht, ins Krankenhaus muss oder jobmäßig weg oder irgendwas ist.
00:03:08: Da kommt der Hund ja gar nicht, oder wir kommen gar nicht mehr ohne einander zurecht.
00:03:14: Ist das so oder ist das okay?
00:03:16: so auch?
00:03:18: Was ist damit?
00:03:19: Was ist mit so einer Situation?
00:03:22: Reden wir drüber.
00:03:23: Bevor wir das
00:03:24: tun,
00:03:25: frage ich dich, wie war denn dein Hund im Moment überhaupt?
00:03:29: Ja, das ist mir so ein Potpourri aus Momenten.
00:03:34: Naja, weil das passiert einfach super viel bei mir in der Gruppe.
00:03:39: Also wir haben ja folgende Situation aktuell.
00:03:41: Wir haben als festen Kern der Gruppe aktuell ja natürlich meine drei, Bonnie, Mika und Ronja und Brösel ist ja noch da.
00:03:49: Und Brösel bringt einen total angenehmen, angenehme Stimmung, coolen Mut in meine Gruppe einfach.
00:03:57: Also der ist einfach.
00:03:59: Das ist ein echt cooler Charakterhund, der auch einen wertvollen Beitrag leistet in dieser Gruppe, also mit allen.
00:04:08: Und natürlich weiß ja jetzt jeder spätestens, der mir bei Insta folgt, wie dicke er mit der Bonn ist.
00:04:14: Aber zwischenzeitlich halt auch mit Mika, die spielen extrem viel, was halt bei Mika schon besonders ist.
00:04:20: Also, dass sie sich so stark auf einen anderen Hund und so ausgelassen habe, die selten Spielen sehen, weil die schon ... So ein scheppiger Typ ist, der halt kleine Frechheiten nicht gut wegsteckt.
00:04:30: Da ist sie dann schnell wieder im Schimpfen.
00:04:35: Da hat sie sich bei ihm jetzt richtig locker gemacht.
00:04:37: Sie ist wirklich, sie spielt so entspannt und ausgeglichen und abwechslungsreich mit ihm.
00:04:42: Das ist wirklich sehr, sehr niedlich und lässt sich auch echt viel gefallen von ihm.
00:04:46: Und das finde ich super süß.
00:04:51: beobachte ich teilweise so lange, dass ich kann dann auch nicht filmen, weil ich, kennst du das, dass du, wenn du filmst, dir den Moment für dich kaputt machst?
00:04:59: Klar.
00:05:00: Das habe ich auch mit den Kindern so oft, dass ich denke, ja, weißt du, dann ist der Moment eben jetzt nicht fotografisch festgehalten.
00:05:08: Aber wie verpassen willst du den ja jetzt auch nicht?
00:05:11: Du hast ja nicht deine Kinder und deinen Hund damit andere davon profitieren.
00:05:17: Ja, auf jeden Fall, ja, deswegen habe ich da noch kein Material, aber ich werde das noch nachreichen.
00:05:23: Also schöne Momente zwischen Mika und Brösel.
00:05:26: Aber es entsteht eine unfassbar fette Freundschaft gerade zwischen Ronja und Bonnie.
00:05:31: Und das hatte ich ja damals schon mal gesagt, dass ich finde, dass Ronja ein sehr, sehr positiv Bonnie gegenübergestimmt ist, außergewöhnlich.
00:05:39: Und inzwischen ist das so nett, wenn wir unterwegs sind.
00:05:43: Die sind zu zweit, die rennen zu zweit und das ist so viel entspannter auch als zwischen Ronja und Mika, die ja echt wirklich sich super verstehen.
00:05:51: Aber da ist schon immer, weil Mika halt so bossig ist auch, ne?
00:05:54: Dann ist das schon oft so, dass die dann da Grenzen setzen muss oder bestimmen muss oder die Ronja einschränkt und so.
00:06:00: Die machen da, also Ronja lässt sich das zwar von Mika gefallen, aber ich glaube so super lustig ist das jetzt auch nicht immer für sie.
00:06:07: Und mit Bonnie ist das so entspannt.
00:06:10: Und ich hab jetzt im Moment diese Dynamik, dass sich einfach alle lieb haben.
00:06:15: Und selbst, Ronja hat ihren Frieden mit Brösel auch gefunden.
00:06:19: Der darf jetzt auch zu ihr kommen.
00:06:21: Also, er soll sich jetzt bitte nicht zu ihr legen oder so, oder ihr an der Schnauze lecken.
00:06:26: Aber grundsätzlich hat die da auch ihren Frieden mit ihm gefunden, weil der wirklich ein Herzensbrecher ist.
00:06:32: Und es ist so schön.
00:06:33: Ich hab am Tag ... zehn, zwanzig Situationen, wo ich schmelze einfach.
00:06:39: Und dann denke ich mir mal, ja, genau, das ist das gewesen, warum du vier Hunde hast jetzt aktuell oder mindestens drei immer.
00:06:46: Das ist das gewesen, weil es einfach so irre schön ist, also mir gibt das halt so viel.
00:06:51: Und dann wiederum komme ich auch wieder an den Punkt auch unserer heutigen Folge.
00:06:55: Ich mir denke, ja, also, wenn du jetzt ausfällst, wer regelt denn das jetzt dann mit diesen ganzen Hunden?
00:07:03: Wie
00:07:05: war denn dein Hunde-Moment der Woche?
00:07:08: Mein Hunde-Moment der Woche war ein Tierarzt-Moment der Woche.
00:07:15: Also ich kriege immer, wie ja so viele andere, auch immer irgendwie Meldungen, irgendwie rechtzeitig dran denken und wieder impfen und so weiter.
00:07:21: Ich bin auch so ein Mensch, der das dann auch manchmal vergisst und der dann denkt so, oh, oh.
00:07:27: Gut, dann mal los.
00:07:29: Ich vergesst das ja gerne, ne?
00:07:31: Ist ja so teuer.
00:07:32: Ich vergesst das auch, ja, ja.
00:07:34: Ich tränks auch, ja, ich tränks nicht weg, aber ich vergesst es auch.
00:07:37: Ja, ich gehe aber immer schon so ans äußerste Limit, wo man so sagt, ja, war aber jetzt auch einen letzten Drücker noch geimpft.
00:07:43: Okay, also das war, passiert ja nicht, weil ich dann rechtzeitig irgendwie den Alert kriege vom Tiers.
00:07:49: Und die sind aber unterschiedlich dran mit Mempfen und deshalb waren Bella und Bilbo dieses Mal dran.
00:07:56: Und das ist immer ganz interessant.
00:07:57: Es passt auch wieder so ein bisschen zu unserem Thema, dass das deshalb spannend ist, weil wenn die vier Köter immer zusammen sind, dann haben sie sich natürlich auch daran gewöhnt.
00:08:10: Und ich habe mich auch daran gewöhnt.
00:08:12: Und das versetzt den einen oder anderen dann unter Stress, wenn ich dann quasi das Rudel aufteile und mit der Hälfte weggehe.
00:08:20: Dann ist wirklich so fragende Gesichter, Boat.
00:08:24: Und gerade bei Pelle, der so in Sachen Vernunftsangst gibt.
00:08:28: Vernunftsangst, Verlust, Angst, Vernunftsangst.
00:08:32: Das war ein schönes Wort.
00:08:34: Ich habe auch
00:08:34: Angst, vernünftig zu sein.
00:08:35: Das habe ich hart, Angst vorher.
00:08:38: Genau, von seiner Verlust, Angst, die muss ich dann immer irgendwie einpreisen.
00:08:43: Und ich hatte mir überhaupt keine Gedanken gemacht.
00:08:46: Also wirklich gar nicht.
00:08:49: Vorher immer so, ist hier alles hundesicher, ist hier alles so hundesicher, ist immer so die Frage, immer die Standardfrage, lange Zeit gewesen, wenn wir weggegangen sind.
00:08:57: Ja, nachdem er ja auch mal so einen kleinen Jump aus dem Fenster gemacht hat, ne?
00:09:01: Der Kollege.
00:09:01: Genau,
00:09:02: genau, genau.
00:09:03: Da er ein besonderer Kandidat ist und auch Zirkushund ist und alle Türen öffnen kann, oder das ...
00:09:08: Die ist am Hund echt.
00:09:09: Das
00:09:09: ist wirklich so, weil der Carter macht sie nach, also macht der Carter macht ja auch Türen auf inzwischen und schlöst sie auf.
00:09:15: Ich weiß nicht, wie das alles funktioniert.
00:09:17: Irgendwann muss ich doch mal so eine richtige Kamera wieder aufhängen und mir das alles nochmal angucken, dann in so einer Netflix-Doko.
00:09:24: Naja, auf jeden Fall habe ich überhaupt nicht drüber nachgedacht.
00:09:27: Und in dem Moment, als ich diese beiden Hunde ins Auto gepackt habe, habe ich gedacht, wo ist eigentlich dann eine Panik, wo ist eigentlich, du hast ja gar nicht drüber nachgedacht.
00:09:43: Und irgendwie dachte ich so, guck dich so zu der anderen Tür, weil normalerweise sieht man dann auch immer, Ja, sieht man dann, Pelle vor allen Dingen, der hin und her läuft hektisch dann plötzlich.
00:09:54: Nichts passierte.
00:09:57: Ich guckte dann irgendwie noch mal ins Fenster rein.
00:09:59: Toll lag er da irgendwie so im Hundekissen und war irgendwie relativ entspannt.
00:10:04: Und ich dachte so, ach, guck mal.
00:10:09: Interessant.
00:10:10: Also typische Übertragungsgeschichte.
00:10:14: Vielleicht, wenn du gar nicht drüber nachdenkst, vielleicht, wenn du einfach selber gar nicht irgendwie in Stress gerätst, dann scheint sich das irgendwie auszuwirken.
00:10:22: Hast du denn Gefühl dafür, seit wann der nicht mehr so gestresst ist?
00:10:26: Also, meistens ist das ja so ein Prozess, den man dann verpennt, weil der, weißt du, der passiert so parallel so ein bisschen.
00:10:33: Ich glaube, der ist parallel passiert.
00:10:34: Ich glaube, das war jetzt einfach so der Situation geschuldet, dass ich vielleicht dann auch wirklich nicht weiter drüber nachgedacht habe und das einfach geschehen lassen und dementsprechend war dann auch alles in Ordnung.
00:10:46: Und ich glaube, das wirklich, das hatte Wachstum mit der Übertragung zu tun.
00:10:52: Ich war entspannt.
00:10:53: Ich hab mir keine Gedanken drüber gemacht.
00:10:55: Ist das jetzt hier hundesicher oder ist es nicht hundesicher?
00:10:58: Sondern ich war irgendwie meine Zeit ein bisschen knapp.
00:11:00: Und dementsprechend, glaube ich, war das irgendwie so normal.
00:11:03: Ich geh jetzt einfach raus und tschau.
00:11:05: Keiner
00:11:06: hat mir drüber nachgedacht, ne?
00:11:07: Keiner hat mir drüber nachgedacht und das fand ich einfach wieder mal.
00:11:11: Man kommt ja immer wieder so an so Punkte und so normal geschirrt und man denkt so, ja, man kann es auch einfach so einfach haben, wenn man selber nicht.
00:11:18: Das ist so ein bisschen Self-fulfilling Prophecy.
00:11:20: Wenn man selber nicht groß drüber nachdenkt und dann einfach macht, dann logischerweise klar, Adrenalin und alles das, was man so ausschüttelt und was Wunder auch riechen, merken, spüren, ist dann weg.
00:11:34: Und ja, hat auf jeden Fall gut funktioniert.
00:11:36: Vielleicht sollte ich einfach immer mal wieder so noch vom Tierarzt, ich gehe einfach gedankenlos dahin.
00:11:42: Keine Ahnung.
00:11:43: Aber wirklich spannend.
00:11:44: Nein, es ist wirklich einfach.
00:11:46: Es ist kein besonderer Moment, aber doch schon insofern, als dass man wieder dran erinnert wird, bleibt cool, macht jetzt irgendwie nicht groß die Gedanken.
00:11:53: Und
00:11:55: überprüft das halt auch immer.
00:11:57: Also überprüfe immer regelmäßig noch mal, ob überhaupt der Stress
00:12:00: noch da ist.
00:12:01: Genau.
00:12:03: Es geht ja so ein bisschen wie mit der Stubenreinheit.
00:12:06: Das
00:12:07: erlebe ich als Hundertrainerin immer wieder, dass ... Es kommt ja so einen Punkt, wo die Menschen einfach voll ausgebrannt sind nach der Weltenzeit.
00:12:16: Aber die ist ja schon echt stressanstrengend.
00:12:19: Du hast den Hund, der dir alles zack haut, der alles vom Boden aufnimmt, der die Bude voll pinkelt, der dir das Inventat zerstört, der beim Spazieren gehen nicht raus will, nicht weitergehen will, dann zieht er an der Leine, dann will er nur noch raus.
00:12:32: Und du bist halt am Ende dieser Welpenzeit bis ja fix und fertig und mehr oder weniger schon fast an dem Punkt den auch hergeben zu wollen wieder.
00:12:39: und dann sagt man immer so ja lass uns mal überlegen was denn in der zeit schon alles geklappt hat oder wieder klappt oder überhaupt jetzt klappt.
00:12:47: und dann stellt man fest ja stimmt es ja inzwischen ist ja eigentlich jetzt auch
00:12:51: stumen
00:12:51: rein Der macht auch eigentlich gar nichts mehr kaputt.
00:12:54: Er hat verstanden, wo er kommen darf.
00:12:56: Ja, stimmt.
00:12:57: Er läuft inzwischen auch gut an der Leine mit.
00:12:59: Der schläft die Nächte jetzt ganz durch.
00:13:01: Dann merkst du so, ey, ihr habt jetzt innerhalb von drei, vier Monaten, überlegt mal, was der alles geschafft hat, der kleine Mann.
00:13:08: Und das übersiehst du dann schnell, weil das passiert mehr oder weniger parallel.
00:13:12: Du merkst gar nicht, dass du nicht mehr am Tag viermal Pipi aufischst.
00:13:16: Du denkst da nicht drüber nach, weil du es einfach nicht mehr machst.
00:13:19: Es wird so selbstverständlich, aber eigentlich liegt ein Riesenberg an Arbeit und Anpassung von Seiten des Hundes hinter ihm.
00:13:28: Und wir übersehen das schnell mal, ne?
00:13:30: Und das sind halt so ... Das war eine sehr schade, weil eigentlich könnten wir da mal auch dem auf die Schulter klopfen und sagen, ja, ich hab die eigentlich gerade jetzt mal ... In letzter Zeit hat man ein bisschen Unrecht getan, dass ich so genervt war von dir und eigentlich machst du ziemlich viel gut.
00:13:44: Natürlich ist der Weg noch weit und dann kommt da noch diese Kackpobertät und all das, aber ... dass man auch erkennt, der Hund und gibt sich schon auch Mühe.
00:13:51: Und verdammt viel auch, ne?
00:13:54: Ja, ich glaube, diese Prozesse einfach auch zu honorieren und das dann auch zu feiern, muss ja keine Party machen.
00:14:02: Aber das ist auf jeden Fall einfach.
00:14:04: auch, ja, hinter sich zu lassen, ist in jedem Fall gut.
00:14:08: Und ich meine auch, wenn ich so sehe, von woher wir kommen, wenn es jetzt um Pelle geht, was das für eine Entwicklung war und wie lange.
00:14:19: Das gedauert hat.
00:14:21: Entschuldigung.
00:14:23: Dann ist das auf jeden Fall krass zu sehen.
00:14:26: Und auch kann man auch nur machen, so nicht aufzugeben, also warte zu arbeiten.
00:14:31: Und irgendwann kommt vielleicht hoffentlich einfach auch der Punkt, auch wenn es, das ist auch Teil der Wahrheit, Jahre dauert, bis sich manche Dinge irgendwie auch verflüchtigen oder zumindest normalisieren.
00:14:42: Und das ist gar nicht so, gar nicht so obweckig, dass sowas gelingen kann.
00:14:47: Und es ist auch Wenn wir so zum Kern unserer Folge kommen, gar nicht so einfach, wenn man dann viel mit einem Hund gearbeitet hat und wenn man so intensiv mit einem Hund gearbeitet hat, weil man vielleicht einfach auch Bock hatte, vieles andere hinten anzustellen und sich wirklich nur auf den Hund konzentriert hat.
00:15:05: Man stellt dann fest, viele Dinge funktionieren einfach ganz gut.
00:15:10: Das trägt Früchte, die Arbeit mit dem Hund hat dann aber auch so ein bisschen das Problem, dass so ein Hund logischerweise, weil man sich so viel mit ihm beschäftigt hat.
00:15:20: Dann auch seit die Schwierigkeiten hat sich aber andere einzustellen.
00:15:24: Stell ich mir gar nicht so einfach vor.
00:15:27: Man kennt das ja so ein bisschen manchmal von älteren Leuten.
00:15:30: Wir haben da mal ein bisschen eine Folge drüber auch gemacht.
00:15:34: Da war der Ansatz ein anderer und ganz anderer, nämlich einfach auch so der Partner gegen die Einsamkeit bei alten Leuten.
00:15:42: Darüber haben wir damals gesprochen.
00:15:46: Ich hab mir das noch mal so ein bisschen angehört und das war ganz interessant, weil wir, glaube ich, in dem Moment in der Folge, was auch total okay war, aber Weckeplänen haben, dass es auch Menschen gibt, die, und das ist überhaupt gar kein Geheimnis, die ein Stück weit auch einsam sind in Deutschland und wo so ein Hund auch ein guter Partner einfach sein kann.
00:16:09: Und das hat so ein bisschen Fluch und Segen aber auch gleich zugleich.
00:16:17: weil dann einfach auch die Bindung krass ist und man, ich glaube beide Seiten sich auch extrem binden.
00:16:25: und die Frage ist, was passiert denn dann, wenn du, wie du gerade eben gesagt hast, wenn du dann mal ausfällst oder wenn du mal weg musst und wo du den Hund nicht mitnehmen kannst und wo es vielleicht auch mal keine Ahnung haben, wenn es auch mal ein Tag oder zwei sind und dann muss irgendwie beaufsichtigt werden und es dann wirklich zu Problemen kommt.
00:16:46: wie man da die Balance hält, gar nicht so einfach, finde
00:16:49: ich.
00:16:50: Nee, nee, überhaupt nicht.
00:16:51: Und wenn du jetzt nicht eine gute, sehr, sehr eng gebundene Person, so enge Freunde oder Familie hast, die mit dem Hund irgendwie parallel auch viel zu tun hatten und den gut kennen, dann wird das auch nicht einfacher.
00:17:06: Und ich finde, man muss dafür auch nicht wirklich einsam sein.
00:17:11: Mir passiert das viel persönlich.
00:17:14: Also ich hab das ... Ich würde fast sagen, mit ziemlich jedem meiner Runde zumindest.
00:17:20: Also jetzt inzwischen haben die Hunde sich.
00:17:23: Aber gegenseitig.
00:17:26: Aber ich erinnere mich an Frieda zum Beispiel.
00:17:31: War jetzt so das extremste Beispiel.
00:17:33: Ich war nicht einsam.
00:17:34: Ich war ganz sicher nicht einsam.
00:17:37: Aber ich war menschenleit und satt.
00:17:42: Und ich war so heilfroh.
00:17:44: eine solche Persönlichkeit, um mich rumzuhaben.
00:17:48: Es war eine solche Medizin für mich.
00:17:51: Ich hab meine Zeit mit niemandem lieber verbracht als mit Frieda.
00:17:55: Da brauchte es nicht Einsamkeit, dass ich mich trotzdem für sie entschieden hab.
00:18:01: Und ich glaub, psychologisch gesehen, das wird wahrscheinlich auch irgendwo in der Psychologiennamen dafür geben, aber dann ist das wie so eine Ausgebranntheit von Menschen vielleicht auch.
00:18:13: Manchmal hat man auch einfach zu viele Menschen erlebt, um dann zu sagen, ich brauch von diesem Irrsinn jetzt mal einfach mal eine Pause.
00:18:21: Da ist so ein Tier mit einer reinen Seele und mit so viel Loyalität und Treue und Freundschaft.
00:18:30: Ich glaube ja auch nach wie vor, dass der Grund, warum die Hunde die Tiere unserer Wahl sind, liegt halt auch daran, dass die dich tatsächlich einfach lassen.
00:18:42: Also, die nehmen dich mit all deinen Themen.
00:18:46: So, genauso.
00:18:48: Und das reicht denen dann auch.
00:18:49: Das ist, du bist denen genug.
00:18:51: Du musst für die nicht mehr sein, als das, was du bist.
00:18:54: Das ist natürlich total erholsam.
00:18:57: Nicht permanent überlegen zu müssen, wie man jemandem gefällt, sondern zu wissen, dass man jemandem so gefällt und dass man gar nicht so viel dafür tun muss.
00:19:06: Und das macht das wahrscheinlich schon auch aus.
00:19:12: Warum viele Menschen sagen, ja, ich mach gern auch mal einfach mal jetzt hier meine Emotional, meine Tür zu und bleib mit meinem Hund, weil das tut mir echt gut.
00:19:22: Das ist reiner und sauberer als jedes menschliche Verhältnis manchmal.
00:19:26: Also natürlich nicht immer.
00:19:27: Ich will das nicht pauschalisieren.
00:19:29: Aber es gibt so Phasen im Leben, die habe ich durchaus gehabt.
00:19:32: Und dann hatte ich so eine Frieda an der Seite und Frieda und ich gegen den Rest der Welt.
00:19:38: Das waren die Worte unserer Zuhörerin, die gesagt hat, mein Hund und ich gegen den Rest der Welt und hab ich total gefühlt.
00:19:46: Da hab ich gedacht, ja, kenn ich, kenn ich total.
00:19:48: Wo du dir denkst, wenn morgen alle umfallen und es nur sie und mich gibt, passt, kann ich mit leben.
00:19:57: Brauche ich nicht mehr.
00:19:58: Das ist geschräg, aber wahrscheinlich hat das was damit zu tun, dass wir in einer Zeit leben, in der alles einfach echt anstrengend ist.
00:20:07: und man sehr angepasst ist und man sehr aufpassen muss und das soziale Miteinander auch manchmal echt kompliziert ist.
00:20:13: Man so oft den Mund hält und man so oft, lieber, ja, weißte vor allem vielleicht jemand, bis der, der innen drin sehr viel wilder und bunter und lauter ist, als das nach außen sein sollte.
00:20:29: Dann ist so ein Hund einfach echt, wow.
00:20:34: dem ist das halt egal, wie du bist.
00:20:36: Und das führt wahrscheinlich bei vielen Menschen einfach dazu, dass man eine große Abhängigkeit in Richtung Hund entwickelt.
00:20:46: Und andersrum eben ja automatisch dann auch, weil der Hund ist ein dankbarer Abnehmer für so was.
00:20:51: Es gibt sehr viele Hunde, die sagen, ey, super.
00:20:54: Und du kannst dieses Verhältnis so weit treiben, dass es schon toxisch wird.
00:20:59: Und ich glaube, das ist ziemlich sicher der Fall bei mir und Frieda gewesen.
00:21:05: Okay.
00:21:06: Die hat mich durch ein paar echt hohe Höhlen und tiefe Täler begleitet und danach ... Und die Frieda war ja faktisch auch noch ein Hund.
00:21:17: Die war ja auch einfach ein Asi, ne?
00:21:18: Und die hat auf andere Menschen grundsätzlich eh verzichtet.
00:21:24: Die hat sich super gerne, wirklich liebend gerne, auch auf niemanden anders eingelassen.
00:21:28: Der hat das völlig gereicht, nur einen Menschen zu haben.
00:21:31: Und die anderen wurden bestenfalls geduldet.
00:21:35: Und die hat das Superdankende an mir, also die hat das angeboten einfach.
00:21:40: Und ich habe es in der Zeit einfach auch gebraucht und dann haben wir uns zusammen getan.
00:21:44: Und natürlich war um uns rum ganz viel.
00:21:46: Da waren große soziale Ereignisse in meinem Leben.
00:21:50: Ich habe auch in der Zeit geheiratet und wir haben tolle Reisen gemacht.
00:21:54: Aber dieses Verhältnis zwischen Frieda und mir, das war einfach magisch.
00:21:59: Und das magisch, das macht das jetzt viel positiver, als ich es meine.
00:22:04: Das war vielleicht doch eher toxisch als magisch.
00:22:07: Ich
00:22:10: glaube, vielleicht ist es noch mal wichtig zu sagen, dass Einsamkeit ist ja... Man kriegt ja ja sehr schnell so ein Bild, dass da ein Mensch irgendwie alleine ohne soziale Kontakte in der Bude sitzt und das Einzige, was man hat, ist der Hund.
00:22:32: dass man nicht, das kann natürlich auch ein Bild sein, aber das man nicht gar nicht so sehr, sondern dass man sich einfach auch ein Stück weit einsam fühlt, dass man sich genauso wie du sagst, dass man entweder fühlt, alles ist zu viel.
00:22:49: Ich habe auch einen Moment auch irgendwie keine Lust auf Menschen.
00:22:56: Ich habe vielleicht auch speziell auf einige Menschen, die um mich herum sind, überhaupt keinen Bock.
00:22:59: Das kenne ich zum Beispiel auch ganz gut.
00:23:01: so Phasen gibt, wo ich manchmal ändern sich ja auch Freundschaften oder manchmal ändern sich auch soziale Kontakte, wo ich manchmal auch wirklich denke, so bei mir denke ich, ich hab da gar keine Lust drauf.
00:23:15: Der hat sich was geändert oder man sieht Menschen klarer oder für sich klarer zumindest und denkt dann so, nee, es tut mir nicht gut.
00:23:24: Und wenn man in so einer Phase ist und ich hab immer mal sich dann immer so ein bisschen aufräumen Phasen, Da geht es nicht um enge Freunde, die bleiben eigentlich, aber es geht um so ein Mittelding zwischen Bekannten und Freunden.
00:23:39: Und ich glaube so diese Einsamkeit, die auch übrigens Psychologen oft beschreiben, es ist halt eher so eine innere Einsamkeit.
00:23:48: Und teilweise auch gar nicht schlimm, sondern manchmal ist sie auch ganz hilfreich, um sich zu konzentrieren auf was Anderes oder sich mal einfach auf sich zu konzentrieren.
00:23:59: mal zu gucken, was ist da nicht so bei mir los.
00:24:02: Und wenn man dann ein Hund hat, der zum Beispiel auch spezielle Issus hat, wo man sich auch darum kümmern muss, dann ist das natürlich ein ganz gutes Match, wenn man eine Aufgabe hat und weil man sich da noch ein Stück weit ablenken kann und weil man auch, das ist ja auch das Tolle, wenn man mit einem Hund unterwegs ist, weil man dann einfach auch nochmal die Seele baumeln lassen kann, noch mehr über andere Sachen nachdenken kann und so weiter.
00:24:27: Insofern Der deckt sich das ein bisschen auch mit dem, was du gerade gesagt hast.
00:24:33: Dennoch, und du hast gerade ein Wort genannt, dass ich in dem Zusammenhang auch krass finde, weil was bestimmig ist.
00:24:40: Nämlich, dass es auch eine toxische Beziehung sein kann und toxisch für beide Seiten.
00:24:45: Ich fange mal mit dem Hund an, weil genau, was ist denn dann?
00:24:49: Also was ist denn dann, wenn man, der der Einzige, auf dem man oder beziehungsweise, wenn der Hund nur auf dich in irgendeiner Form reagiert?
00:24:59: oder auch positiv reagiert.
00:25:00: Gibt ja auch Hunde, die haben eine Macker oder die sind halt auch nicht ohne.
00:25:05: Und dann wird es halt auch echt zu einem Problem, wenn sie nur gut dir gegenüber sind, aber nicht mehr gut irgendjemandem anderen gegenüber.
00:25:17: Und da, finde ich, ist es dann schon so, das könnte man toxisch nennen, weil was ist denn dann, wenn dir mal was passiert oder wenn der Hund wirklich mal dann einfach auch.
00:25:27: ein Tag irgendwo anders hin muss.
00:25:29: Was passiert denn
00:25:30: da?
00:25:31: Ich glaub, das ist halt der Moment, wo es toxisch wird, ne?
00:25:34: Weil man halt ohne einander nicht mehr gut zurechtkommt.
00:25:37: Das ist halt das, was ich damit gemeint hab auch.
00:25:41: Weil ich finde, ein enges Verhältnis zu einem Hund zu haben, finde ich grundsätzlich, das sollte man nicht bewerten, weil es, wenn es für alle okay ist und passend ist rein, damit gut geht, fein.
00:25:54: Aber jetzt am Beispiel mit Frieda.
00:25:56: Ich hab ja mit ihr auch gearbeitet, das heißt, ich war mit dem Hund zusammen wirklich immer non-stop.
00:26:01: Die war mit mir in der Hundeschule, die war mit mir bei Seminaren.
00:26:04: Ich hab an dem Hund mein ganzes Training vorbereitet, umgesetzt.
00:26:10: Das war ja meine Arbeitspartnerin, das war mein Geschäftspartner.
00:26:16: Und wir waren also non-stop zusammen.
00:26:20: Bis hin dazu, dass die an meiner Seite schlief und, und, und.
00:26:26: Das macht es ja nicht einfacher, weil es gibt ja so, also wenn in meinem heutigen Leben wäre das ja nicht vorstellbar, weil mein heutiges Leben ist mir gar nicht erlaubt, permanent meinen Hund um mich rumzuhaben, weil ich muss ja auch zum Sportverein meiner Tochter mal im Fußball zugucken, ich gehe mit der zum Zahnarzt und so weiter, also da sind die Hunde zwingend immer mal alleine oder bei anderen Menschen.
00:26:48: Das zwingt mich ja dazu, mich auch mal zu trennen von dem Hund.
00:26:51: Aber wenn ich jetzt das eben nicht hab, weil mein Hund immer bei mir sein kann, weil ich den vielleicht auch mit zur Arbeit nehmen kann, weil ich im Büroarbeit, wo das okay ist oder so, und ich einfach nicht gezwungen werde, auch mal Trennungen auszuhalten, dann kann sich das einschleichen, dass man damit auch nicht mehr klar kommt.
00:27:07: Und das ist mir mit der Frieda faktisch passiert.
00:27:09: Ich hab's aber nicht gemerkt.
00:27:10: Ich hab's erst gemerkt, als es schon so war.
00:27:14: Wie eben gesagt, wir haben geheiratet, dann kamen die klassische auch so richtig fies Schubladen mäßig.
00:27:20: Haben wir die Schublade aufgemacht, wo fliegt man denn da hin?
00:27:22: ja auf die Malediven.
00:27:23: Dann sind wir auf die Malediven geflogen zur Hochzeitsreise und ich lag die ganze Zeit am Strand und hatte ein solches Heimweh nach diesem Hund.
00:27:33: Und wir lagen da auf irgendeiner Insel und in den Palmen oben sitzen halt Flughunde.
00:27:38: Und die sehen halt, also für mich sehen die aus wie Marlies.
00:27:44: So Gesichter, die haben Stehohren, die sehen halt wirklich, die haben so eine Gesichtsform, die sehen aus wie Mali's.
00:27:51: Und ich hab überall Frieda gesehen.
00:27:55: Und da hab ich gemerkt, wie mich das stresst, dass sie nicht da war.
00:27:58: Also für mich war das, das war eine sehr schöne Reise, alles nice, alles fein.
00:28:03: Und natürlich war auch cool, mit meinem Mann mal ohne uns zu sein und so.
00:28:06: Aber ich hab gespürt, wie ich, wie so ein, als wäre ich eine Amputation hinter mir.
00:28:13: Ja, und zu Hause ging es ja meiner Frieda nicht so viel anders.
00:28:17: Die war bei meiner Mutter, das ist auch der einzige Mensch gewesen, bei dem ich Frieda lassen konnte, weil sie die einfach geliebt hat, meine Mutter.
00:28:25: Das war der eine Mensch, mit dem sie wirklich auch super, super gut zurechtkam, wo es sich auch wohl gefühlt hat und wo sie sehr, sehr häufig war, wenn ich sie dann doch mal ganz selten nicht bei mir haben konnte.
00:28:34: So Situation soll es ja auch geben.
00:28:36: Und ja.
00:28:39: Also es war so schlimm, dass ich nachher gedacht hab, boah, da muss man jetzt noch was dran ändern.
00:28:46: Und ab.
00:28:47: dann hab ich halt angefangen, bewusst da auch diese Freiräume für sie und für mich zu etablieren, obwohl sie vielleicht auch dann ja nicht wirklich notwendig war.
00:29:00: Das Schlimme ist halt, du fühlst dich halt so sehr wohl bei dem Hund.
00:29:03: Es geht hier einfach so sehr gut damit.
00:29:06: Und deswegen kann ja fast zu so einer Art Sucht sein werden.
00:29:11: Also bei mir ist das so.
00:29:12: Ich weiß, es wird nicht jedem Menschen und Hundehalter so gehen.
00:29:15: Und ich glaube, es gibt ganz viele Arten von Liebe und es gibt auch viele verschiedene Arten von einem Verhältnis zu einem Hund.
00:29:21: und nicht jedes Verhältnis zu einem Hund ist bei mir so.
00:29:25: Aber bei diesem Hund war das eben so.
00:29:28: Und da kam halt viel zusammen und dann war sie auch einfach ein perfekter Abnehmer für meine ganzen Issus.
00:29:33: Und dann sind wir so zusammen gewachsen, dass das halt nicht mehr gut war für uns.
00:29:38: Weil ich mir auch gedacht hab, wenn ich mal krank bin und ins Krankenhaus gehe oder meine Mutter sie mal nicht nehmen kann, was mach ich denn mit der?
00:29:45: Wo kann die denn dann noch hin?
00:29:47: Die kommt ja mit gar niemandem mehr klar.
00:29:49: Die hat ja Türen geöffnet, wenn ich gegangen bin, ist die mir hinterher.
00:29:52: Ich hab weiß, wie oft ich die im Rückspiegel gesehen hab.
00:29:56: Weil die konnte auch noch jede Tür öffnen.
00:29:57: sie musste dann irgendwann also irgendwann sagen so jetzt musst du halt auch einfach Deinen Frieden damit finden dass ich nicht da bin.
00:30:06: und dann habe ich auch überhaupt erst angefangen die mal alleine zu Hause zu lassen.
00:30:09: die war ich nie alleine immer bei mir und Das ist jetzt so ein extrem Beispiel.
00:30:15: aber letztendlich sollten wir alle wenn wir merken Der Hund und ich gegen den Rest der Welt, wenn du anfängst das so zu spüren, wenn du anfängst zu merken, warum mir geht es gar nicht mehr gut, wenn der Hund nicht bei mir ist und dem Hund geht es gar nicht gut, wenn ich nicht bei ihm bin, dann muss man das vielleicht künstlich erschaffen.
00:30:32: Einfach damit es fair bleibt für beide Seiten, aber auch halt für den Hund, weil ich tue dem Hund damit ja keinen Gefallen, wenn er ohne mich nicht klar kommt.
00:30:42: Das ist ja, wie ich eben sagte, das ist toxisch, das ist nicht gesund.
00:30:46: Und da muss ich so reflektiert sein, auch zu erkennen, dass das damals nicht gut gelaufen ist.
00:30:51: Und das passiert, das entgleitet dir einfach und es tut einfach so wahnsinnig gut.
00:30:55: Es fühlt sich so super an.
00:30:58: Und dann machst du das, ohne groß nachzudenken, obwohl du eigentlich, wenn du hättest genau reingehört in mich, hättest du gewusst, dass das nicht okay war, wie eng wir waren.
00:31:06: Das war nicht gut, aber es war einfach so schön.
00:31:10: ist aber auch, glaube ich, wirklich wie in einer Beziehung.
00:31:13: Am Anfang, in den Werbewochen sage ich immer, wenn man dann irgendwie ...
00:31:18: Werbewochen.
00:31:19: Oh Gott.
00:31:22: Ja, das lange her.
00:31:23: Oh, krasse.
00:31:26: Nein, aber du weißt, was ich meine, wenn man dann einfach wirklich, wenn irgendwann mal Freunde anrufen und ein Freund so, ey ... Bist du noch da?
00:31:35: Also lebst du noch?
00:31:36: Ist das noch irgendwie keine Ahnung?
00:31:37: Und wenn du dann auch merkst, so nach und nach merkst, ja, ist vielleicht nicht ganz so cool, wenn man jetzt irgendwie nur noch irgendwie beieinander hängt und den Rest dann der Welt vergisst.
00:31:52: Also es gibt halt eben einfach auch noch einen anderen Teil der Welt, der einfach auch Realität bedeutet und auch wichtig ist und auch andere soziale Kontakte wichtig sind.
00:32:01: Und ich glaube, das geht zu uns immer mit Beziehungen, die wir einfach gerne mögen oder wo wir einfach sagen, ja, das ist irgendwie, fühlt sich gut an.
00:32:09: Dass wir doch gerne von mehr haben, wo auch total zutiefst menschlich, aber ich glaube auch, ähnlich wie bei dem Beispiel, das ich gerade beschrieben habe, dass es gut und wichtig ist, sich daraus zu lösen.
00:32:22: Nicht krampfig, aber das ist doch wichtig, wenn man genau das erkennt.
00:32:25: Dann zu sagen, nein, der Hund bleibt jetzt auch mal zu Hause, genauso wie ich dann auch mal mit meinen Mädels oder mit meinen Jungs, dann auch mal alleine irgendwo hin weggehe.
00:32:34: Und es ist dann eben einfach völlig unordnend.
00:32:36: Und das bedeutet nicht, dass man niemanden anderen weniger liebt oder mag oder was auch immer, sondern das bedeutet halt einfach auch.
00:32:44: dass das für beide Seiten wichtig und gut ist, Kinder, genau dasselbe.
00:32:49: Ich wollte grad sagen,
00:32:51: du, jetzt treffst du voll auf den Punkt.
00:32:53: Ja, also ich meine,
00:32:54: ich merke es doch auch.
00:32:55: Guck mal, also es ist so, dass wir auch gerade die Diskussion darüber hatten, es ist gut, wenn Kinder so lange im Kindergarten sind.
00:33:02: Und jetzt reden wir hier von fünf Stunden, wo ich dann immer so sage, hä?
00:33:06: Ja, also ehrlicherweise, mir hat es immer gut getan, als ich ein Kind bei einem Kindergarten oder in der Schule zu sein und auch mal Pause von meinen Eltern zu haben.
00:33:13: auch wenn das am Anfang vielleicht sich anders angefühlt hat.
00:33:17: Aber ich glaube, wir Menschen brauchen auch das Gefühl, dass wir Individuen sind, also sowohl die eine Richtung als auch die andere Richtung.
00:33:24: Und auch Eltern können dann nur wirklich, glaube ich, fest davon überzeugt, gute Eltern sein, wenn sie auch mal Pause von ihren Kindern haben, wenn sie mal Luft holen können, wenn sie auch mal wieder sie selbst sein können und auch Kinder auf der anderen Seite wieder auch mal mit Kinder, ich sag mal, Kinder brauchen Kinder und nicht andauernd erwachsenen um sich herum.
00:33:46: Und ich glaube, genau so gilt das auch, ob das jetzt Beziehungen sind, Liebesbeziehungen sind, Freundschaftsbeziehungen sind, Beziehungen zwischen Kindern und Eltern, aber das gilt dann auch logischerweise, kann man das auch spiegeln auf die Beziehung Hund.
00:34:00: Ja, und ich glaube, dass, dass die Schwierigkeit halt so ein bisschen daran liegt, so ein bisschen gegen die eigenen Gefühle zu arbeiten, ne?
00:34:08: Weil man so.
00:34:11: Deswegen habe ich gerade beim Thema Kinder direkt aufgeschrien, weil das kenne ich halt auch, also ich scheine ja wirklich jemand zu sein, der auch dazu neigt.
00:34:20: Da habe ich das halt auch.
00:34:22: Also für mich, ich muss hier nicht weg.
00:34:25: Ich muss brauche ich mich mit Freunden treffen und essen gehen und ein Wochenender Wellness oder nach Italien, wie ich das ja gerne mal mache.
00:34:36: Wenn du mir sagen würdest, du kannst jetzt einfach twenty four seven immer, immer, immer mit deinen Kindern zusammen.
00:34:40: Dann würde ich sagen, ja, gerne.
00:34:41: Kein Problem.
00:34:41: Mach ich super gerne.
00:34:42: Ich hab die ja so lieb.
00:34:43: Die sind ja so süß.
00:34:45: Die super gerne bei mir.
00:34:45: Und dann noch alle Hunde.
00:34:47: Und dann lege ich mich in ein riesengroßes Bett mit allen Kindern, allen Hunden.
00:34:50: Und dann geht's uns gut.
00:34:51: Und dass das nicht gut ist, weiß ich halt auch.
00:34:55: Ich hab das halt auf dem Weg zum Mutter sein, Gott sei Dank, schon irgendwann erkannt.
00:35:00: So dass ich mich immer wieder diszipliniert, sagen doch.
00:35:02: Doch, doch, du gehst jetzt mal mit einer erwachsenen Person essen.
00:35:05: Und wenn ich dann mit der erwachsenen Person essen gehe und einen ganzen Abend erwachsenen Gespräche führe, dann merk ich, wie gut mir das getan
00:35:14: hat.
00:35:14: Ja, voll.
00:35:15: Und das ist halt dieses, man zwingt sich, man muss sich erst mal einmal dazu zwingen, da rauszugehen.
00:35:21: Und es ist ja auch, ich sage immer zu meinen Kindern, weil es gab irgendwie, als die Kleine war dann auch große Dramen, weil wir waren schon sehr eng, wie gesagt, ich nahe dazu.
00:35:31: Wenn ich dann gegangen bin, war das sehr dramatisch.
00:35:34: Das Schöne am Weggehen ist, dass man sich dann vermisst.
00:35:37: Wir würden uns nie vermissen können, wenn wir uns nie trennen.
00:35:43: Das ist ja auch eine super schöne Emotion.
00:35:45: Das ist ein schönes Gefühl, jemanden zu vermissen.
00:35:48: Wenn du jemanden vermisst, weißt du auch, wie dieser Mensch oder dieses Tier, die wichtig ist.
00:35:54: Das gehört zu den gesunden Gefühlen, glaub ich, jemanden zu vermissen.
00:35:58: Ja.
00:35:59: Deswegen ist das ... etwas, wo ich jetzt um zurück auf das Thema zu kommen, echt empfehlen würde, das auch aktiv zu machen.
00:36:10: Und wenn ich merke, dass ich mehr Schwierigkeiten habe, dann würde ich mir versuchen, wirklich einen Partner mit ins Boot zu holen.
00:36:16: Und das ist natürlich hängt total von meiner persönlichen Situation ab, ob das jetzt mein Lebensgefährte ist, ob das ein enger Freund ist oder ob ich ... in der Nachbarschaft schaue, ob jemand anders ein Tandemodell oder ab und zu mal meinen Hund mitbetreuen möchte oder so was, dass wir einfach eine zweite Person entablieren in der Welt meines Tieres.
00:36:36: Zum einen kann mir immer was passieren und zum anderen möchte ich auch nicht, dass mein Hund ein solches Stress empfinden hat, wenn ich mal nicht für ihn da sein kann.
00:36:45: Ich will ja nicht, dass mein Hund in diese missliche Lage kommt.
00:36:49: Und deswegen ist das so wichtig, dass mein Hund auch lernt, zurechtzukommen.
00:36:54: Es gibt Hunde, mit denen geht das einfacher und es gibt Hunde, mit denen geht das schwerer.
00:36:59: Am Beispiel, die unserer Zuhörerin, die hat einen weißen Schäferhund, das sind Hunde, die jetzt auch nicht unbedingt sagen, mega, jeder ist total toll und jeder Hund ist toll, jeder Mensch ist toll.
00:37:09: Ich bin über im Geschehen immer richtig gerne mittendrin.
00:37:13: Das sind auch gern mal Typen, die sagen, du, ein Mensch ist völlig okay für mich.
00:37:17: Mehr brauche ich eigentlich auch nicht.
00:37:18: Und kann ich mich sehr gut drauf fixieren?
00:37:21: Und dann ist der Rest der Welt mir auch tatsächlich kackegeil.
00:37:24: Und wenn du so einen Hund hast, ist es natürlich schon so ein bisschen erzwungen, aber man kann sowas trainieren und üben.
00:37:29: Man kann eigentlich auch ganz viele Gefühle oder Bedürfnisse antrainieren.
00:37:37: Also auch Lust auf andere Menschen oder Lust auf andere Tiere.
00:37:42: in dem Fall kann man ja auch üben.
00:37:46: Es muss ja auch nicht das ganz große Paket sein, muss ihn ja auch nicht gleich in so eine
00:37:50: Rudelhaltung
00:37:50: oder sowas schicken, den Hund.
00:37:52: Aber vielleicht gibt es da irgendwas, wo man sagt, ja, das ist etwas, da kann ich mir vorstellen, wenn wir das in kleinen Dosen mit gemeinsamen Spaziergängen erst und dann vielleicht stundenweise mal denjenigen, weil den Hund bei der Person lassen und so weiter, dass man sich jemanden aufbaut, einfach, wo man sagt, hier habe ich einen Plan B und auch einfach mal eine Abwechslung für meinen Hund.
00:38:12: Und ich nehme mir mal den Freiraum, dass ich halt einfach mal einen Abend lang oder eine Nacht lang irgendwas mache und mein Hund ist eben woanders.
00:38:19: Und das ist halt echt schon wichtig, auch wenn man da über das eigentliche Gefühl, dass man es eigentlich gar nicht braucht und will, hinweg gehen muss.
00:38:28: Ich finde ihn sehr, sehr, sehr, sehr guten, guten Hardschlag und hoffe, dass der ein oder andere, dem es jetzt so geht.
00:38:38: dann ein bisschen was mitnehmen konnte.
00:38:40: und dann gedacht du auch, dass du mal persönlich einen geholt hast in deiner frühere Welt.
00:38:46: Ja, ich will ja nicht sagen, dass mir das nochmal passieren kann.
00:38:49: Ja, und grad sagen wir sind
00:38:50: da alle ein bisschen gefährdet.
00:38:51: Das ist
00:38:51: ja menschlich.
00:38:53: Man darf ja auch mal, dass nicht immer alles ganz perfekt gemacht haben.
00:38:58: Das stimmt.
00:39:01: Danke erst mal für heute und wir hören uns nächste Woche wieder zu einer neuen
00:39:05: frischen Folge.
00:39:06: Ja, darauf freue ich mich.
00:39:07: Bis dann.
00:39:08: Bis dann.